Vergangenen Mittwoch begann im baden-württembergischen Blaufelden-Emmertsbühl der Bau einer neuen Pilot-Bioerdgasanlage der EnBW Gas GmbH (in Zusammenarbeit mit einem Landwirt). Dabei setzt der Energiekonzern EnBW auf ein neues Konzept bei der Einspeisung von Bioerdgas in das Erdgasnetz. Hierfür wurde ein Verfahren entwickelt – und zum Patent angemeldet – welches es ermöglicht, dass Bioerdgas direkt in das örtliche Erdgasverteilnetz eingespeist werden kann.
Welche Vorteile dieses neuartige Verfahren mit sich bringt, zeigt sich bereits ganz praktisch in Blaufelden-Emmertsbühl: Anstatt einer Zuleitung von 4,8 Kilometern ist nun nur noch eine Zuleitung von 800 Metern an das Ortsverteilnetz notwendig. Des Weiteren entfällt der Vorgang des permanenten Verdichtens von Bioerdgas auf den Druck der Transportleitung, welcher höher ist. Damit kann zum einen Energie gespart werden, aber es fallen auch weniger Kosten an.
Einspeisung von Bioerdgas in das Erdgasnetz
Wird mehr Bioerdgas ins örtliche Netz eingespeist, als verbraucht werden kann, so kann dieser Überschuss an Gas durch einen neuen Verdichter zurück ins übergeordnete Transportnetz gespeist werden. „Mit der verstärkten Einspeisung von Bioerdgas in das Erdgasnetz wollen wir den Anteil von Bioerdgas an der Erdgasabgabe erhöhen und damit einen weiteren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien und einer klimaschonenden Energieversorgung leisten“, so formulierte der Geschäftsführer der EnBW Gas GmbH das Ziel, welches man sich vom neuen Verfahren bei der Bioerdgaserzeugung verspricht. Der Landwirt, welcher bei diesem Projekt mit der EnBW Gas GmbH kooperiert, betonte, dass die Biogaserzeugung gerade für Baden-Württemberg als einen landwirtschaftlich geprägten Raum sehr interessant sei.