Osmose-Kraftwerke. Wird jetzt wieder ein Stück Science Fiction Realität. Es wäre ja einfach zu schön, um wahr zu sein. Kraftwerke, die quasi emissionsfrei- und damit im Einklang mit der Natur arbeiten. Doch es gilt auch noch offene Fragen zu beantworten.
Der steigende Energiebedarf muss eine Antwort bekommen
In unserem täglichen Leben steigt der Energiebedarf kontinuierlich weiter. PCs, Flatscreens, Handys und, und, und. Der Klimawandel, die Energiewende und die Steigerungsraten im Strompreis verlangen nach Antworten. Gefragt sind saubere, preiswerte und effektive Lösungen. Doch vielleicht steht uns ja unmittelbar eine positive Energierevolution ins Haus. Die Norweger starten gerade eine Pilotprojekt: Das Osmose Kraftwerk.
Die Osmose – Revolution?
Die Osmosetechnologie nutzt zur Stromerzeugung die unterschiedliche Salzkonzentration aus dem Wassermassen von Meer- und Süßwasser. Das geht bei jedem Wetter, emissionsfrei, bei jedem Wetter und rund um die Uhr. Und – die Ausgangsstoffe sind unerschöpflich. Das alles klingt gut. Es ist eigentlich auch gut. Leider steckt die technische Umsetzung der Osmose-Kraftwerke aber noch am Anfang und damit quasi in den Kinderschuhen. Es gibt aktuell eine einzige Pilotanlage, von einer Eroberung des Energiemarktes kann da noch keine Rede sein. Allerdings ruhen auf dieser einen Anlage –berechtigt – große Hoffnungen. Sie soll nämlich zeigen, dass Osmosestrom überhaupt machbar ist. Der erfolgreiche Testlauf sollte der technischen Methode nachhaltig zum erfolgreichen Durchbruch verhelfen.
2015 soll´s losgehen
Die Planung ist mutig. Noch im Jahr 2015 will man das erste Osmose-Kraftwerk kommerziell nutzen und ans Netz geben. Irgend wann dann sollen es beeindruckende 1.700 Terawattstunden Strom sein, die aus der Salzkraft gewonnen werden. Das wäre dann in der Tat genug, um große Teile Europas ausschließlich aus dieser Energiequelle zu versorgen.
Das Prinzip ist denkbar einfach
Das Osmose – Kraftwerkt besteht aus einem System von Kammern. Durch dieses System strömen Fluss- und Meerwasser ein – getrennt durch eine halbdurchlässige Membran. Die verschiedenen Salzkonzentrationen bewirken nun, dass das Süßwasser vom Meerwasser durch diese Membran angesaugt wird.
Klingt simpel – hat aber eine enorme Wirkung
Bei diesem Prozess baut sich ein Druckgefälle auf, die der Kraft eines 270 Meter hohen Wasserfalls entspricht. Lässt man nun, durch diese Druckdifferenz angetrieben, Wasser ab, so können damit Turbinen betrieben werden. Die Pilotanlage hält, was sie verspricht. Mette Marit nahm sie am 24. November 2009 in Betrieb. Die Anlage springt an und erzeugt Strom. Diese hier vor Ort produzierte Energie wird demonstrativ genutzt, um Tee zu kochen. Ein Tee mit der ersten offiziellen Osmosekraft
Die unerschöpflichen „Rohstoffe“
Solange der Wasserkreislauf durch die Sonne so bleibt wie er ist, sind die unterschiedlich konzentrierten Wassersorten in ausreichender Menge zur Verfügung – schier unbegrenzt.
Kommt nun bald Osmosestrom aus den Steckdosen?
Natürlich klingen die Berichte aus dem Mund der Lobbyisten und Manager optimistisch und man könnte meinen, es müsste jeden Moment losgehen. Schön wär’s ja – doch die Realität sieht noch anders aus.
Die Membranen sind das Herzstück
Die semipermeablen Membranen, sind der Schlüssel zur Effektivität. Sie müssen das Wasser durchlassen – das Salz muss aber auf der richtigen Seite verbleiben.
Mit der NASA als Partner
So ganz uneigennützig ist die Nasa auch nicht mit ins Osmose – Boot gekommen. Die amerikanische Raumfahrtbehörde braucht ebenfalls leistungsfähige Membranen …
Probleme über Probleme
So ein paar Fragen sind dann noch offen. Wie reagieren zum Beispiel die Membran-Häutchen auf Schmutz oder Algen? Wie aufwendig wird die Reinigung der Membranen sein? Welche Lebensdauer haben diese High Tech Produkte?
Wenn der Osmosestrom dann wirklich kommt, hat er zweifellos Wirkung auf den Markt.